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Ich bin und bleibe fair!

Qualifikation für Fairnessberater *innen bei der Freiwilligen Feuerwehr

Kommunikations- und Beratungsgrundlagen (zweitägig)

 

Seminarinhalte:

  • Neugier & Neutralität als Grundhaltung
  • Stärke sehen (Ressourcenblick)
  • Fragende Haltung statt (Vor-) Urteil
  • Neue Perspektiven! Oder: das Problem als Lösung
  • Aktives Zuhören / Konstruktive Fragetechniken
  • Möglichkeiten & Grenzen der ehrenamtlichen Beratungsarbeit

(Kooperation mit Fachstellen, Überweisungen)

  • Übungen, Fallarbeit & Praxisbezug

Qualifikation für Fairnessberater*innen bei der Freiwilligen Feuerwehr

Beratung strukturiert gestalten (zweitägig)

 

Seminarinhalte:

  • Schritte der Systemischen Beratung: Beziehung aufbauen / Ankoppeln, Auftragsklärung,

finden einer Beratungs- und Lösungsebene, Impulse geben, Gesprächsabschluss

  • Konsequente Ausrichtung auf Gelungenes und Handlungsspielräume als Arbeitsbasis
  • Übungen zum systemischen Interview
  • Strukturiertes Erarbeiten von Zielen
  • „Bewegen eines Labels“ („Was und wem nützen Zuschreibungen?“)
  • Übungen, Rollenspiele: Klient*in, Berater*in, Beobachter*in

Qualifikation für Fairnessberater*innen bei der Freiwilligen Feuerwehr

Lösungsorientierte Konfliktlösungen (zweitägig)

 

Seminarinhalte:

  • Konflikte als Chance verstehen
  • Konflikthintergründe
  • Konflikthandhabungen
  • Von der Position zum Bedürfnis (Harvard-Konzept & gewaltfreie Wege der Kommunikation)
  • Deeskalierende und lösungsorientierte Gesprächsführung
  • Umgang mit „Widerstand“ & Kritik
  • Übungen, Rollenspiele: Klient*in, Berater*in, Beobachter*in

Qualifikation für Fairnessberater*innen bei der Freiwilligen Feuerwehr

Interkulturelles & demokratisches Selbstverständnis in der Beratung  (zweitägig)

 

Seminarinhalte:

  • Kulturbegriffe & Dimensionen von Kultur
  • Kultur als etwas Dynamisches & Veränderliches verstehen
  • Vorurteilsbewusste Haltung / „Anti-Bias“
  • Interkulturelle Kompetenz für den Feuerwehralltag (Elternarbeit, Nachwuchsakquise)
  • Interkulturelle Konfliktlagen konstruktiv lösen (Vom „Wertecrash“ zur Bedürfnisorientierung)
  • Vielfalt in der Feuerwehr als „natürlichen Zustand“ konsequent vertreten
  • Pro-aktiver Umgang mit Populismus und Extremismus in Gesprächssituationen & in der Wehr
  • Übungen, Rollenspiele: Klient*in, Berater*in, Beobachter*in

 

Rechtsextremismus

Mit der Einführungsveranstaltung wollen wir eine gemeinsame Grundlage schaffen, mit der wir dann in den drei folgenden Themenworkshops weiterarbeiten und in die Tiefe gehen können. Zunächst sollen die Hauptelemente rechtsextremistischer Ideologien und die daraus erwachsenden Gefahren für unsere demokratische. Gesellschaft besprochen werden. Dafür werden relevante Begrifflichkeiten definiert, Problematiken benannt und Zusammenhänge dargestellt. Weiterhin beleuchten wir überblickshaft die verschiedenen Phänomenbereiche im Kontext Rechtsextremismus. Im Fokus steht dabei die regionale Perspektive auf relevanten Akteur*innen, Strukturen und Vernetzungen in Mecklenburg-Vorpommern. Im praktischen Teil befassen wir uns mit Bedarfen, Erfahrungen und Fragen der Teilnehmenden.

Wer schützt die eigene Nation und wer verhandelt über die geteilten Werte? Um diese Fragen dreht sich der rechtextreme Diskurs und bewegt sich politisch gegen progressive Ideen von Feminismus, Diversität und Chancengleichheit. Antifeminismus ist ein wichtiger Grundbaustein der menschen- und demokratiefeindlichen Agenda. Rechtextremismus wird in der Öffentlichkeit häufig noch als ein männliches Phänomen verstanden. Aber welche Rolle nehmen Frauen dabei ein. Sind sie passive Empfängerinnen oder aktive Gestalterinnen der rechtsextremen Politik?

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit Fragen, um die Bedeutung und Rollen von Frauen in der rechtsextremen Szene und der Ideologie. Welche Rollenbilder werden präsentiert, was wird debattiert und welche Feinbilder dienen der politischen Mobilisation?

Jugendliche sind eine wichtige Zielgruppe der rechtsextremen Szene. Um sie zu erreichen, erstrecken sich rechtsextreme Strategien immer wieder in modernen Erscheinungsformen durch den gesamten vorpolitischen Raum jugendlicher Lebenswelten. So finden sich rechtsextreme Angebote heute in allen Bereichen: In Musik, im Gaming, in sozialen Medien, bei Modelabels oder im Sport. Dabei wird menschenfeindliche Ideologie verknüpft mit Freizeit, Unterhaltung und Zerstreuung. Das gewünschte Image ist modern, unangepasst, cool und subversiv. Die dabei transportierten politischen Inhalte sind für Außenstehende häufig erst auf den zweiten Blick erkennbar. Sie bleiben aber rassistisch, gewaltvoll und demokratiefeindlich.

In diesem Workshop geben wir einen Überblick rechtsextremer Einflussnahmen auf Jugendkulturen. Anhand einzelner Beispiele betrachten wir Formen, Strategien und Ästhetiken sowie die politischen Inhalte und Werte, die verbreitet werden. 

NPD-Gallionsfigur Udo Pastörs bezeichnete die sog. ‚Völkischen Siedler*innen‘ (VS) in ruralen Räumen einst als „Speerspitze nationaler Erneuerung.“ In der Tat halten sich die betreffenden Akteure zumeist im Verborgenen, sofern es sich um öffentliche respektive politische Präsenz handelt. Subversiv agieren sie indes entlang der Bruchzonen zwischen privatem Nahraum und der Sphäre der Allgemeinheit. Völkische Siedler*innen sind zumeist ideologisch geschult, gesellschaftlich engagiert und entfalten eine hochmanipulative Wirkung auf ihr soziales Umfeld. Sie agitieren in der Nachbarschaft, auf Gemeindefesten, im örtlichen Schulförderverein oder bei der Organisation von Veranstaltungen in der Kita. Damit bewegen sie sich zumeist unterhalb der Aufmerksamkeitsschwelle von Jugend- als auch Schulämtern oder Sicherheitsbehörden. Für die demokratische Kultur in ländlichen Regionen besteht dadurch eine subtile Gefahr. Denn es macht einen gravierenden Unterschied, ob sozial aktive Menschen sich für das Gemeinwesen engagieren oder ob Rechtsextreme bewusst ländliche Regionen unterwandern, um dort generationsübergreifend „nationale Graswurzelarbeit“ zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft größerer Städte gerichtet, es herrschen überkommene Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Nicht selten wird dabei etwa Umweltschutz mit „arischem Volksschutz“ verbunden, um die angebliche „Überfremdung“ der Region zu verhindern. Als Beratende stellen wir zudem eine Propagierung traditioneller „germanischer Heilkunde“ sowie die Verschränkung mit den Verschwörungsmythen mancher Querdenker*innen fest (z.B. was die generelle Ablehnung von Impfungen als Schutz vor Infektionskrankheiten anbelangt). Die politischen Erfolge der AfD oder die mediale Aufmerksamkeit erntenden Aktionen der „Identitären Bewegung“ geben ihnen zusätzlichen Auftrieb.
Wir wollen im Workshop die Hintergründe und Motive dieser vielgestaltigen Bewegung ausleuchten, Herausforderungen als auch demokratie- und menschenrechtsorientierte Gegenmaßnahmen ergründen.
Gewaltlatenz und Gewaltaffinität in verbaler wie auch in konkret physischer Hinsicht gehören bei den VS zum gängigen Verhaltensrepertoire. Insbesondere sind Nachbarn und Mitmenschen betroffen, die sie als Gegner identifizieren. Überhaupt zählen Facetten praktizierter „struktureller Gewalt“ (Johan Galtung) zum völkischen Umfeld. Geradeso, wie dies ein kennzeichnendes Merkmal aller rechtsextremen Sozialformationen ist. Immer wieder berichten uns Nachbarn und Aussteiger*innen, dass auch ein forcierter Umgang mit Waffen im Lebensalltag der Völkischen Siedler allgegenwärtig ist. Kinder und Jugendliche, die in diesem rassistischen und antisemitischen Milieu aufwachsen, werden in einer annähernd hermetisch abgeschlossenen, rechtsextremen Lebenswelt erzogen.

Moderne Kommunikationsformen — etwa Social Media, Online-Radio oder TV — sind dort in aller Regel verpönt. Fernsehgeräte werden gar als „Elektrojude“ bezeichnet. In Skandinavien oder an der baltischen Ostseeküste finden seit Jahren klandestine neofaschistische Sommercamps statt, wo die Heranwachsenden mit „völkischen Werten“, militantem Rassismus als auch „Blut-und-Boden-Ideologie“ indoktriniert werden. Die Camps werden professionell organisiert. So genannte Kampfbünde wie der „Sturmvogel – deutscher Jugendbund“ oder die rechtsesoterische „Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e. V.“ (Mitglied: u. a. der Mörder Walther Lübckes, Stephan Ernst, 2019), aber auch Nachfolgeorganisationen der HDJ („Heimattreue deutsche Jugend“, Verbot 2009), der „Wiking Jugend“ (Verbot 1994) oder des „Blood and Honour“-Neonazi-Netzwerkes (B&H, einschließlich: „White Youth“ (WY), Verbot 2000), sind hier tonangebend. Die personellen Verstrickungen der Szene sind unübersichtlich und stark verästelt. Für den norddeutschen Raum und MV reichen sie von der Anastasia-Bewegung (Markus Krause) über die „Ludendorffer“ (Bund für Deutsche Gotterkenntnis, nah dran: Steffen Hupka, Nikolai Nerling), bis in gewaltverherrlichende Organisationen „Nordkreuz“ (Marco Groß), „Nordadler“ sowie jenen, dem Rechtsrock-Untergrund nahestehenden Akteuren der „Sturmbrigade 44/Wolfsbrigade 44“, deren Umtriebe 2020 ebenfalls durch das Bundesinnenministerium untersagt wurden.

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